Zur Absicht der Großen Koalition, die Pflegeausbildungen zu einem gemeinsamen Berufsbild zusammenzulegen, erklärt der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Thomas Nord:
„Gute Pflege setzt gute Arbeit voraus. Diese wiederum eine gute Ausbildung, gute Löhne und ein attraktives Arbeitsumfeld. Mehr Personal, gute Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung sind überfällig. Vor allem in der Altenpflege ist eine Aufwertung der Tätigkeit der Fachkräfte nötig. Eine zeitgemäße Ausbildung muss das Berufsbild so weiterentwickeln. Den Ansprüchen an eine qualitativ hochwertige Versorgung und neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen muss Rechnung getragen werden. Die Ausbildung in den Pflegeberufen stellt das Fundament für eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten und Pflegebedürftigen dar. Eine umfassende und hochwertige Pflegeausbildung kann die Attraktivität der Pflegeberufe steigern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Das ist auch im Interesse der Pflegebedürftigen.“
Mit dem Entwurf des Pflegeberufsgesetzes will die Bundesregierung die Pflegeausbildung moderner und attraktiver machen. Die bisherigen drei Lehrzweige in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege sollen zusammengeführt werden. Der Entwurf soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Der erste Ausbildungsjahrgang könnte dann ab 2018 starten.
„Ich kritisiere die Zusammenlegung der drei unterschiedlichen Ausbildungen zu einer generalistischen Ausbildung. Dadurch werden die spezifischen Qualifikationen der Bereiche verloren gehen. Das betrifft die Kinder- und Säuglingskrankenpflege genauso wie die Altenpflege. Der Entwurf des Pflegeberufsgesetzes der Bundesregierung lässt keine ausreichende Spezialisierung innerhalb der Ausbildung durch fundierte Praxisphasen zu. Ein gewisser Grad an Spezialisierung ist aber erforderlich. Die Bedürfnisse von kranken Säuglingen, Kindern oder älteren Menschen sind sehr unterschiedlich. Ich fordere deshalb eine dreijährige duale Ausbildung mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen und Abschlüssen. Die Qualität der Ausbildung muss im praktischen und im betrieblichen Teil verbessert werden und auch in der Berufsschule.“
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