„Easyjet darf seinen Beschäftigten die in Deutschland üblichen Arbeitsbedingungen nicht länger vorenthalten“, erklärt Thomas Nord, Mitglied des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union aus Anlass des heutigen Warnstreiks bei Easyjet am Standort Berlin-Schönefeld. Nord weiter:
„Obwohl die Easyjet-Beschäftigten zu 95 Prozent in Deutschland leben, jeden Tag von dort abfliegen und abends wieder landen, verweigert Easyjet ihnen deutsche Arbeitsverträge. Das heißt konkret: Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, kein Arbeitslosengeld I, geringere Rentenansprüche und einen schlechteren Kündigungsschutz. Überdies verhindert Easyjet die Wahl eines Betriebsrates. Ver.di verhandelt schon seit Monaten, mittlerweile ist die Geduld der Beschäftigten verständlicherweise am Ende.“
Alexander Ulrich, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union ergänzt: „Das Beispiel Easyjet macht deutlich, wie grenzüberschreitend tätige Unternehmen den europäischen Binnenmarkt dazu nutzen, Arbeitnehmerrechte auszuhebeln. Diese im Transportsektor üblichen Probleme sind seit Jahren bekannt, ohne dass die Europäische Union sie löst. Vielmehr werden sie durch die Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie auf weitere Branchen ausgeweitet. Wir brauchen endlich europäische Regeln, die gleichen Lohn und gleiche Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit am gleichen Ort sicherstellen.“
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