Die LINKEN Abgeordneten Thomas Nord aus dem Bundestag und Volkmar Schöneburg aus dem Landtag kamen beide aufgrund einer engen Terminfolge mit dem Auto. Auch wenn sie nicht das Problem der Parkplatzsuche hatten, weil ihre Veranstaltung am heutigen Abend im Gerhart-Hauptmann-Museum stattfand, interessierten sie sich trotzdem beide für das Verkehrs- und Parkplatzproblem in Erkner.
Anlass darüber mit den 40 Gästen zu diskutieren, bot auch ein am letzten Dienstag in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnter Antrag der Linksfraktion. Er beinhaltete die Prüfung, ob das Aufstellen einer offenen Parkdecketage in Leichtbauweise am Bahnhof möglich sei und zur Entschärfung der Parksituation für Pendler beitragen könnte. Das Parkdeck soll die kürzlich eingerichteten Parkverbotszonen im Bahnhofsumfeld und die somit rechtswidrig parkenden PKW kompensieren. Der Direktkandidat für die Bundestagswahl Thomas Nord betonte, dass eine Parkdecketage zwar zur Entspannung der Parkplatzsuchenden beitragen würde, jedoch nicht das Kernproblem der Verkehrssituation insgesamt angehen würde. Zusätzlich wäre es sinnvoll, das gesamte Verkehrskonzept mit ÖPNV, Autobahn und RE 1 zu überdenken. Kleinere Busse mit einem erweiterten Fahrangebot in den Früh- und Abendstunden müssten geschaffen werden, um den ökologischen Umstieg auf den ÖPNV nicht erst in Erkner zu ermöglichen, so Nord. Bürgermeister Jochen Kirsch wird das unbearbeitete Problem, schlussfolgert Nord, seiner Nachfolgerin bzw. seinem Nachfolger überlassen, die oder der voraussichtlich im Mai 2018 gewählt wird. Die linke Bürgermeisterkandidatin, Silke Voges hob hervor, dass auch über ein erweitertes Angebot für das Abstellen von Fahrrädern nachgedacht werden sollte. Denn die Situation für Autofahrer ist ähnlich der Situation für Fahrradfahrer. Berufspendler, die jeden Tag mit dem Rad zum Bahnhof kommen, um dort mit dem RE1 oder der S3 Richtung Berlin zu fahren, wissen teilweise nicht mehr wo sie ihr Fahrrad sicher abstellen können.
Und natürlich drückte man sich auch nicht vor der BER-Problematik. Volkmar Schöneburg, der als zuständiger Landtagsabgeordneter für LOS an diesem Abend Thomas Nord die Fragen stellte, äußerte auf Nachfrage – vielleicht nicht für alle befriedigend, dafür aber ehrlich – dass es als kleinerer Partner einer rot-roten Koalition nicht immer leicht sei, seine Interessen durchzusetzen. Zumal etwa beim BER die Entscheidungen vor Koalitionsantritt schon gefallen und die ersten Gelder geflossen waren. Seine Fraktion wird jedoch weiter für ein erweitertes Nachflugverbot, gegen einen Ausbau zum internationalen Drehkreuz sowie für den zustehenden Schallschutz für die BürgerInnen kämpfen.
Weitere für den Abend angekündigte Themen wie bezahlbares Wohnen und das Gesundheitssystem im ländlichen Raum konnten aufgrund der ausführlichen Vorstellung des Direktkandidaten und der lebendigen Diskussion zum drängendsten Erkneraner Problem, die verstopften Straßen und Parkflächen, nur am Rande erwähnt werden. Deshalb ist für den 6. September um 19 Uhr erneut im Gerhart-Hauptmann Museum eine ähnliche Veranstaltung der beiden Abgeordneten angesetzt. Hierzu sind Sie schon heute herzlich eingeladen.
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