In Zeiten, in denen Weltpolitik mit Tweets und 140 Zeichen gemacht wird, wirkt es geradezu befreiend, sich in Ruhe mit Literatur zu beschäftigen. „Wer flüchtet schon freiwillig?“ war der Titel der Matinee mit Katja Kipping, Thomas Nord und Frankfurter Literaten, die am Sonntag auf Einladung von DIE LINKE Frankfurt (Oder) und DIE LINKE Oder-Spree im Theater des Lachens in Frankfurt stattfand.
Den Anfang machten die Frankfurter Literaten Carmen Winter und Henry-Martin Klemt, die eigene Texte zum Thema Flucht, Migration und Armut vortrugen. Für die musikalische Auflockerung sorgte Frank Viehweg.
Der Höhepunkt der Matinee war zweifelsohne der Auftritt von Katja Kipping, der Spitzenkandidatin und Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, die zunächst aus ihrem 2016 erschienenen Buch „Wer flüchtet schon freiwillig?“ vorlas und anschließend mit Thomas Nord über die darin aufgeworfenen Fragen diskutierte.
Hierbei ging es vor allem um die Ursachen der Flüchtlingsbewegungen nach Europa und deren mangelhafte Bekämpfung. So konstatierte Thomas Nord: „DIE LINKE will Menschen in Not helfen und die Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen. Fluchtursachen hängen fast immer mit der weltweiten Ungleichheit zwischen Arm und Reich zusammen. Darüber hinaus stützt die Bundesrepublik Deutschland oft bestehende Konflikte, indem sie z.B. Waffenexporte in Krisengebiete genehmigt.“ Katja Kipping ergänzte: „Wir wollen eine solidarische Einwanderungsgesellschaft: mit sozialer Sicherheit statt Konkurrenz um Arbeitsplätze, Wohnungen und Bildung. Mit einer sozialen Offensive für alle, die den Zusammenhalt der Gesellschaft stärkt.“
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